In Warschau
wird im früheren Bahnhof "Warschau Glowny" das staatliche
Eisenbahnmuseum betrieben. Im Freigelände sind zahlreiche
Fahrzeuge aus der polnischen Eisenbahngeschichte ausgestellt, welche
aufgrund
der polnischen Geschichte auch zahlreiche preußische
bzw. deutsche Lokomotiven umfasst. Der Eintritt in das Museum ist frei,
lediglich eine Fotogebühr ist zu entrichten.
Das
Eisenbahnmuseum ist finanziell nicht üppig ausgestattet, so dass
die Fahrzeuge nicht in bestem Zustand sind – sie werden zwar
regelmäßig neu angestrichen, doch
eine grundhafte Substanzerhaltung kann dort derzeit nicht geleistet
werden. Die einzige original erhaltene Stromliniendampflok der
früheren Deutschen Reichbahn, die 03 1015 hat nicht
zu übersehende Korrosionsschäden an ihrer Verkleidung.
Es ist zu hoffen, dass das Museum im Herzen von Warschau – auf
sicher
nicht unattraktivem Grund und Boden stehend – hier künftig
gegensteuern
kann und über Eintrittsgelder etc.
künftig höhere Einnahmen erzielen kann.
Dass
aus dem Museum – wie früher bereits geschehen
– einzelne Dampfloks wieder instandgesetzt und
betriebsfähig eingesetzt werden, ist aufgrund der
Umorganistion des Warschauer Eisenbahnmuseums leider kaum mehr zu
erwarten. Die Loks des Eisenbahnmuseums und das Eisenbahnmuseum selbst
gehören nicht mehr zu den PKP. Die britischen Sponsoren, die
derzeit in Wolstzyn für eine Aufrechterhaltung des
Dampfbetriebes sorgen, haben kein Interesse am betriebsbereiten Erhalt
ehemals deutscher Lokomotiven.
Alle Fotos entstanden am 13. Mai 2007.

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Für
den deutschen Eisenbahnfreund das absolute Highlight dürfte
die
letzte erhaltene Stromlinienlok der Reihe 03.10 sein.
Die
frühere
03 1015 wurde in Polen als Pm 3-5 eingesetzt. Nach Übergabe
der
Lok an das Eisenbahnmuseum in Warschau wurde die Lok aus bis heute
nicht geklärten Gründen 1977 als Pm 3-3
(würde dann 03 1005 sein) bezeichnet.
Die
Lok wurde 1940 bei Borsig mit der Fabriknummer 14926 gebaut.
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Neben
der 03 1015 ist in Warschau auch eine Lokomotive der Baureihe 03
erhalten geblieben. Seit den 1990er Jahren ist die 1937 unter der
Fabriknummer 10629 von der BMAG gebaute frühere 03 273 im
Eisenbahnmuseum Warschau ausgestellt.
Seit 1945 als
"Pm 2-34" bezeichnet, war die Lok seit ihrer Ausmusterung
1977 zunächst in Bromberg (Bydgoszcz)
als Denkmallok ausgestellt, ehe sie nach Warschau kam.
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Im
Eisenbahnmuseum ist eine Reihe preußischer Dampflokomotiven
ausgestellt.
Darunter
auch die einzige erhaltene Lok der Bauart "pr. P6", welche in
Deutschland
bereits seit Mitte der 1940er Jahre nicht mehr eingesetzt werden.
Die
bei den PKP als Oi 1-7 bezeichnete Lok wurde 1905 von der BMAG mit der
Fabriknummer 3450 als "Elberfeld 319" gebaut und ging bereits nach dem
1. Weltkrieg an die PKP. 1941 wurde die Lok bei der DRB wieder
eingereiht und als 37 171 bezeichnet.
Ausgemustert wurde die Lok im Jahre 1967.
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Von
der Bauart "pr. G8.2" ist nur eine Lok erhalten geblieben – die in
Warschau stehende 56 2795, welche von den PKP als Tr 6-39 bezeichnet
wurde. Diese "kurze Variante" entstand aus der Bauart "pr. G12". Die im
Warschauer Museum ausgestellte Lok wurde von "Linke Hofmann
Lauchhammer" 1923 unter der Fabriknummer 2616 gebaut.
Neben
der preußischen G8.2 entstand auf gleicher Basis auch noch
die
G8.2 der ehemaligen LBE, die jedoch zahlreiche Änderungen
aufwies.
Von dieser Bauart der G8.2 ist in Darmstadt-Kranichstein die 56 3007
erhalten geblieben.
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Die Lok
"Tkc 100-16" ist die einzige erhaltene Lok der Bauart "pr. T4.1", wobei
die Lok im Laufe der Jahre stark umgebaut wurde.
Die
Lok wurde 1893 als "Breslau 1462" von Henschel unter der Fabriknummer
3838 gebaut und kam später zur Stolper Kreisbahn, wo die Lok
"31"
genannt wurde.
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In
Warschau ist auch eine Lok der Bauart "pr. T11" erhalten geblieben, die
1904 von Borsig unter der Fabriknummer 5424 gebaute "Berlin 2163".
Die
Lok
kam nach Ende des 1. Weltkrieges 1919 zu den PKP und wurde dort als
"Oki 1-14" bezeichnet. Die DRB sortierte die Lok 1941 als 74 104 in
ihren Bestand ein.
1945 nach Ende des 2. Weltkrieges wurde aus der Lok
die "Oki 1-28" und noch bis 1966 eingesetzt.
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Hinter der
"Oko 1-3" verbirgt sich die frühere 78 189, welche von Vulcan
1920 unter der Fabriknummer 3610 gebaut wurde und zunächst als
"Essen 8428" bezeichnet wurde.
Nach dem 2. Weltkrieg kam die Lok zu den
PKP und wurde dort noch bis September 1972 eingesetzt.
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Von den rund 2.000
"pr. T9.3" sind einige Loks erhalten geblieben. Vier davon in
Deutschland, wobei nur die seit 1984 in Dresden-Friedrichstadt auf
einem Denkmalsockel aufgestellte 91 896'' stets in Deutschland
eingesetzt war.
Die anderen Loks der Bauart "pr. T9.3" wurden
aus Polen übernommen und befinden sich im DTM in Berlin, im SEM in
Heilbronn bzw.
bei der MEM in Minden.
Die 1925
gebaute Lok
"Posen 7326" wurde von der DRG rasch als 91 1696 eingereiht und
ging 1945 an die PKP, welche die Lok als "TKi 3-119" bezeichneten.
Nach
Ausmusterung 1957 wurde die Lok an die Hütte Warschau
abgegeben, heute ist die Lok wieder als "Tki 3-119" bezeichnet im
Eisenbahnmuseum Warschau abgestellt.
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In Warschau
ist auch ein Panzerzug, der Panzerzug 16 ausgestellt.
Dieser
Panzerzug wurde von einer Wehrmachtlok der Bauart WR 550 D 14
angetrieben, welche sich im vorderen Zugteil befindet und durch schwere
Stahlplatten verdeckt ist.
Außer diesem
Exemplar ist keine Lok dieser Bauart erhalten geblieben. Gebaut wurde
die
Lok 1942 bei O&K unter der
Fabriknummer 21304. Bereits
1943 wurde die Lok bei BMAG in einen Panzertriebwagen mit der Nummer 16
umgebaut.
Die beiden Panzerwagen haben bei den PKP die Nummern
870027 (Panzertriebwagen mit der Lok) und 870028 erhalten. |
Weiterführende
Galerien der Bahnfotokiste
Externe
Links
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