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Vor 25 Jahren
beging die Berliner S-Bahn ihr 70. Bestehen. Die Deutsche Bahn AG war
damals im Jahr 1 ihres Bestehens und die Fahrzeugflotte bzw. die
Infrastruktur der S-Bahn war in Teilbereichen noch recht morbide.
Dafür
war die S-Bahn ein anerkannt zuverlässiges Verkehrsmittel. Heute
erkennt
man die S-Bahn im Vergleich zu damals in jeder Hinsicht kaum wieder,
auch die Zuverlässigkeit konnte mit der Zeit kaum Schritt halten.
Fünf Jahre nach diesem Jubiläum feierte die S-Bahn Berlin GmbH
im August 1999 mit
einer furiosen Veranstaltung am Bf Olympiastadion ihr
75. Bestehen,
2002
beging das Unternehmen mit einer großen Fahrzeugausstellung noch
das
Jubiläum „75 Jahre Hauptwerkstatt Schöneweide“, danach
war mit solchen Veranstaltungen Feierabend.
Die S-Bahn wurde auf Gewinn getrimmt, die Berliner Politik versuchte
ihrerseits Gewinne aus dem Verkehrsvertrag durch Kürzungen
der
Entgelte abzuschöpfen. Auf der Strecke blieb die
Angebotsqualität. Mehr als die Hälfte der Züge der
BR 485/885 wurde in der Folge abgestellt und verschrottet, die
allgemeine Instandhaltung auf ein Minimum zurückgefahren.
Im Jahr 2009 gipfelten die Versäumnisse im
Fast-Entzug
der Zulassung als Eisenbahnverkehrsunternehmen. Große Teile des
Netzes
wurden seinerzeit über Wochen mangels Fahrzeugen nicht mehr
befahren – die S-Bahn
befand sich im Ergebnis fast auf dem Level nach
Ende des
Krieges 1945 – ganz ohne Krieg.
Der Betrieb hat sich längst wieder weitgehend stabilisiert – die
Probleme sind aber nicht kleiner geworden. Der
historische Betrieb – Mitte der 1990er Jahre ein Aushängeschild –
endete quasi zeitgleich, nachdem auch hier
Instandhaltungsmängel offenbar wurden und aufgrund der aktuellen
Entwicklungen keine Kapazitäten zur
Behebung der Mängel mehr verfügbar waren. Bis heute konnte
trotz aller
Mühen noch kein
historischer Betrieb wieder aufgenommen werden.
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Das
diesjährige Jubiläum 95 Jahre Berliner S-Bahn wird ohne
große
Feierlichkeiten bleiben, was in fünf Jahren zum 100. auf die
Beine
gestellt werden wird, weiß heute keiner. Aus Anlass des
Jubiläums
finden sich in dieser Galerie 28 Aufnahmen aus
dem Sommer 1994, als die S-Bahn ihr 70. feierte. Die Fotos dieser
Galerie zeigen,
wie sich die S-Bahn in Fuhrpark und Infrastruktur verändert hat.
Im Sommer 1994 stand der Bahnhof Birkenwerder vor einer
Kompletterneuerung, Bahnsteige, Aufbauten und Dach wurden dabei
erneuert. Als Zugzielanzeiger diente noch ein antiquierter
Schilderkasten mit Blechschildern zum herausziehen. Auf der über
den
Außenring verkehrenden S10 waren meist Stadtbahner eingesetzt,
hier ein
noch in den „Hauptstadtfarben“ lackierter Halbzug. Die Anbindung von
Oranienburg hatte nach Wiederaufbau der Verbindung Frohnau – Hohen
Neuendorf die S1 übernommen.
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Der Fuhrpark
war 1994 noch weitgehend getrennt, die BVG-Stadtbahner liefen weiter
von Wannsee aus – auch die Neubauzüge der BR 480 waren noch in Ost
und
West
getrennt, da sie zunächst nicht untereinander gekuppelt werden
konnten.
(Ex-)BVG-Stadtbahner 475 035 steht im Bf Birkenwerder zur Fahrt als S1
nach Wannsee.
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Bis 1989 war
die Welt hier zuende. Kaum einer glaubte bei zwei grundverschiedenen
und
verfeindeten politischen Systemen realistisch daran, dass je wieder
Verkehr über Frohnau hinaus stattfinden würde. Glasnost
veränderte die Welt und die Aufbruchstimmung von einst wischte die
DDR von der Landkarte.
475/875 610 – hier im Bf Frohnau bei der Ausfahrt
in Richtung Hohen Neuendorf – war eines der von der
1984 von der DR übernommenen 20
„Paßviertel“, von denen 12 bei
der
Waggon-Union aufgearbeitet wurden und im früheren Steuerwagen
wieder
Führerstandsausrüstungen erhielten.
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Zu Beginn
der 1990er Jahre standen die Wiederaufbauten stillgelegter Strecken im
Fokus. Manche Strecke wurde zunächst provisorisch wiederaufgebaut,
so dass auch auf dem Fahrzeugsektor nachgedacht wurde, neue
Verbindungen mit neuen Techniken zu erschließen. AEG als
Nachfolger von LEW Hennigsdorf konstruierte und baute 1992/93 auf
eigene Kosten die „DUO-S-Bahn“
auf
Basis zweier Serienfahrzeuge der BR 485/885. Sie sollte nicht
elektrifizierte Strecken
unkompliziert an das Berliner S-Bahnnetz anbinden – ab Mai 1994 wurde
die DUO-S-Bahn für ein Jahr auf der Linie R19 (Nauen –) Hennigsdorf –
Birkenwerder – Oranienburg erprobt, die Fahrten der DUO-S-Bahn wurden
dabei als S19 durchgeführt.
Bis 1961 wurde Hennigsdorf aus Berlin über die Kremmener Bahn mit
Gleichstromzügen
erreicht – noch bis 1983 verkehrten Stadtbahner auf der Kremmener Bahn
im
Stromschienen-Inselbetrieb zwischen Hennigsdorf und Velten, ehe die
Strecke mit 15 kV aus
einer Fahrleitung elektrifiziert wurde. Im Mai 1994 steht die
DUO-S-Bahn aus 485/885 114/115 an einem ihrer ersten Einsatztage im Bf
Hennigsdorf im
Dieselbetrieb zur Abfahrt nach Birkenwerder bereit. Ein Jahr
später
endete der Betrieb der DUO-S-Bahn bereits wieder, nicht selten waren
ohnehin Ersatzzüge unter Fahrleitung im Einsatz. Die Fahrleitung
auf
der Kremmener Bahn nach Velten wurde 1998 wieder abgebaut – heute
verkehren hier dieselbetriebene Triebwagen von DB Regio.
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Im September
1980 verkehrten hier die letzten S-Bahnen – nach dem Streik der
West-Berliner Reichsbahner fiel (nicht
nur) die S-Bahn nach Spandau/Staaken in
einen Dornröschenschlaf. Die Strecke nach Staaken war ohnehin erst
1951
elektrifiziert worden, um an der damals noch
passierbaren Staatsgrenze durch einen Zwangsumstieg
Kontrollmöglichkeiten zu schaffen und zugleich die Berliner
Kopfbahnhöfe stilllegen zu
können.
Von Mai 1992 bis Mai 1995 wurde als fahrgastfreundliche Lösung der
Regionalverkehr aus Richtung Nauen zum 1980
stillgelegten S-Bahnhof Jungfernheide mit U-Bahnanschluss geführt,
nachdem der bisherige Endpunkt der Linie R5 in Charlottenburg
baubedingt
nicht mehr angefahren werden konnte. Der Bahnsteig B in Jungfernheide
wurde zu diesem Zweck provisorisch wieder in Betrieb genommen. Die
Züge wurden zunächst mit Loks der Reihe V100 oder V180 im
Sandwich
betrieben, ehe wendezugfähige Loks der BR 234 mit y-Wagen den
Betrieb übernahmen.
Heute ist vom früheren Bahnsteig in Staaken nichts mehr
übrig, die Schnellfahrstrecke nach Hannover verläuft auf der
früheren S-Bahntrasse und der Regionalverkehr bindet Staaken an
Berlin an. Die wenige Monate später abgestellte und 1998 in
Wustermark verschrottete 201 566 passiert den früheren, direkt an
der Grenze zur DDR gelegenen S-Bahnsteig Staaken.
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Zwischen
August 1951 und September 1980 verkehrten hier die Züge der
Berliner S-Bahn. Die Brücke über die Hamburger
Bahn wurde in
den Jahren nach der Stilllegung abgerissen, so dass 1994 die Gleise aus
Richtung Staaken hier endeten. Heute ist die Trasse Bestandteil
der Schnellfahrstrecke nach Hannover.
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Die zweite
in Berlin-Spandau verzweigende Strecke ist die Hamburger Bahn in
Richtung Falkensee. Auch hier wurde die elektrische S-Bahn erst im
August 1951 in Betrieb genommen. Der elektrische Betrieb endete mit dem
Mauerbau im August 1961, Transitzüge verkehrten noch bis Dezember
1961 – bis zu dem Tag, wo Harry Deterling spektakulär mit einem
Personenzug die Grenzanlagen in Richtung Spandau durchbrach.
Auf West-Berliner Gebiet durften die Gleisanlagen ohne Zustimmung der
Allierten nicht abgebaut werden, so dass ungenutzte Gleise Jahrzehnte
liegenblieben. Im Falle der Hamburger Bahn im Bereich Spandau
half man sich im Bereich der Siedlung am Lethingerweg mit
Erdaufschüttung auf das frühere Fernbahngleis mit abgesenkter
Stromschiene und nutzte die Trasse individuell.
Kaum zu glauben, dass auf diesen Gleisen in den 1930er Jahren der Fliegende Hamburger
und der Schienenzeppelin von Kruckenberg Rekorde einfuhren.
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Der Blick in
die entgegengesetzte Richtung: Unten die im Dezember 1961 letztmals
befahrene Hamburger Bahn, oben die im September 1980 außer
Betrieb
gegangene Lehrter Bahn.
Rechts lagen ab den 1960er Jahren große Berge
der Kohlevorräte
West-Berlins, um im Falle erneuter Blockade
durch die DDR bzw. den Ostblock eine Notversorgung der
West-Berliner Bevölkerung sicherzustellen. Heute stehen auf den
früheren Lagerflächen Neubauten und die völlig
neugestalteten
Gleisanlagen sind
dicht befahren.
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Aus Anlass
des 70-jährigen Bestehens der Berliner S-Bahn öffnete das
Werk Schöneweide seine Tore und der Traditionszug ET/ES 165 231
verkehrte zwischen Bf Schöneweide und Werk Schöneweide. Hier
erreicht der Zug den Zustiegshalt im Werksgelände.
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1994 baute
das Werk Schöneweide zwei neue Hilfsgerätezüge, um die
Züge in Wannsee und Friedrichsfelde durch neue Züge ersetzen
zu können, der Hilfsgerätezug des Bw Friedrichsfelde bestand
noch aus Wagen der Reihe ET/EB 169. Der Hilfsgerätezug im Bw
Wannsee bestand aus einem Zug der Bauart
Stadtbahn, welche ab 1927
gebaut wurden.
Auch die beiden neuen Hilfsgerätezüge entstammen dieser
Bauart – konzeptionell aber auf neuem Stand. Der im Bild zu sehende
478 522 ist seit rund 12 Jahren in der Hw Schöneweide abgestellt –
die S-Bahn muss seitdem mit einem Hilfsgerätezug auskommen, was
nach dem Mauerfall auch kein wirkliches Problem mehr darstellt.
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Technisch
sind die neuen Hilfsgerätezüge deutlich fortgeschrittener
und
als Einzelwagen fahrbar – eine Batterie ermöglicht das
Überbrücken stromloser Abschnitte von ca. 1.000 Metern
Länge.
Hier der Hilfsführerstand des 478 522.
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Im August
1994 lief die Instandhaltung der BR 475/875 noch in vollem Umfang. Ein
schneller Ersatz war noch nicht absehbar nachdem ein neuer,
gesamtdeutscher
Zug entwickelt werden sollte.
Der 475 100 erhielt im Sommer 1994 in Schöneweide eine T6 und
verließ das Werk im September in neuem Lack. Drei Jahre
später
endete sein Einsatz mit Ausmusterung zum 13. August 1997.
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Die BVG
hatte 1984 bei der Betriebsübernahme der S-Bahn im Westen Berlins
20
betriebsfähige Paßviertel von der DR übernommen –
welche nur zweimännig oder in der Zugmitte eingesetzt
werden konnten. Die BVG setzte in den ersten Jahren nur
Halbzüge ein und hatte für diese Viertel entsprechend keine
Verwendung – nur im Februar 1985 waren die Paßviertel nach
Eröffnung der wiederaufgebauten Wannseebahn
einige Tage unverzichtbar, weil damals bei Schnee
zahlreiche Viertelzüge mit Motorschäden ausfielen. Die nicht
mehr
modernisierten
Viertelzüge wurden in der Twh Hundekehle abgestellt und zum Teil
ihrer Drehgestelle beraubt, da die sog. „Heimkehrer-Drehgestelle“ (in Russland auf Breitspur umgebauten
Drehgestelle) bei den Behörden in West-Berlin keine
Akzeptanz
mehr fanden.
1994 wurden die Viertelzüge in Schöneweide ihrer noch
brauchbaren Teile beraubt und anschließend verschrottet. Hier
steht der 275 685/686 zum Ausbau brauchbarer Teile aufgebockt. Die
Anschrift am Beiwagen weist auf die Beheimatung im Bw Nordbahnhof hin,
welches auf dem Gebiet der DDR lag – aber ausschließlich das
Westnetz bediente und mit Übernahme des West-Berliner Netzes durch
die
BVG im
Januar 1984 geschlossen wurde. Im Hintergrund Wagen der BR 477 und
476
in
Vollaufarbeitung.
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Der 275 655
ist bereits aller Teile beraubt und wartet auf die
Zerlegung. Das vordere Drehgestell zeigt deutlich die Bauform der
„Heimkehrer-Drehgestelle“. Die beiden Öffnungen der
Drehgestellwangen
haben Öffnungen nach außen, während sie
üblicherweise nach innen zeigen. Zahlreiche „Paßviertel“
wurden ihrer
Drehgestelle beraubt, um
aufzuarbeitende Züge mit nicht doppelt umgespurten Drehgestellen
ausstatten zu
können.
Heute wird ein Drehgestell dieser Bauform noch immer unter dem
Wiebe-Staubsaugerzug eingesetzt, bei Fahrzeugen aus dem DR-Bestand
blieb diese Bauform bis zur planmäßigen Ausmusterung der
Züge im
Einsatz. Ein weiteres „Heimkehrer-Drehgestell“ befindet sich unter dem
ET/ES 165 358 des DTM.
Dieses Drehgestell führte dazu, dass der Zug nach seiner
Durchsicht bei der Waggon-Union im Herbst 1984 nie zu
angedachten Sonderfahrten genutzt wurde, sondern – abgesehen von einer
Pressefahrt in Reinickendorf – nur in Nürnberg
bzw.
in Hamburg ausgestellt wurde, ehe er zum DTM kam und in der
Monumentenhalle hinterstellt ist.
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1988
richtete die BVG das zuvor gelegentlich noch für Sonderfahrten
genutzte Paßviertel 275 753/754 zum Materialzug 278 113/114 her.
In Ost und West wurden Viertelzüge auch zu bahninternen Zwecken
genutzt, die DR nutzte meist Züge des Betriebsbestandes und
kuppelte operativ Kuppelwagen zwischen die Viertelzüge. Die BVG
baute mehrere Paßviertel direkt für diese Zwecke um, so auch
den Zug 275 753/754. 1992 wurde er zum 478/878 011 und zum 19.
September 1994 ausgemsutert.
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Ausgeschlachtet
warten diese Paßviertelwagen auf ihr Ende. An der Spitze der 275
688 – unverkennbar ein zum Beiwagen umgebauter
ehemaliger Steuerwagen. Diese
Bauform wurde ab 1998 im
historischen Bestand der S-Bahn Berlin durch 875 005
repräsentiert – 2003 wurde der
Wagen nach Fristablauf ausgemustert und 2004 verschrottet. Letzter
in Berlin noch erhaltener Zeitzeuge dieser Bauform ist der Prototyp 275
626,
welcher in Schöneweide seit rund 20 Jahren im Freigelände
abgestellt
ist.
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Fast banal –
Arbeitsvorrat im Werk Schöneweide anno August 1994.
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Im Gbf
Bernau wurde zu den Jubiläumsfeierlichkeiten eine
Fahrzeugausstellung aufgebaut, zu der auch der
Hilfsgerätezug des Bw Friedrichsfelde – ein ET/EB
169 der Bauart
Bernau – gehörte,
hier 478 005 an der Spitze. Mit
den ET/EB 169 wurde 1924 der Betrieb der elektrischen S-Bahn in Berlin
aufgenommen.
Vor dem Mauerbau wurden noch die verbliebenen Züge modernisiert
und technisch der Bauart Stadtbahn angeglichen. Nach dem
Mauerbau waren die ET/EB 169 überzählig und wurden rasch
abgestellt. In Form des Hilfsgerätezuges Friedrichsfelde blieb
lange Jahre ein Vertreter der ersten Gleichstrombauart erhalten.
Im Herbst 1991 wurde der Hilfsgerätezug im Rahmen einer T5
nochmals aufgearbeitet – dabei wurde die Beleuchtung umgebaut, ohne
einen nach
Ausmusterung Ende 1994 erfolgten Rückbau für historische
Zwecke zu verbauen. Durch Platzmangel steht der Hilfsgerätezug
seit Jahren in Erkner im Freigelände, was dem Zustand des
Fahrzeuges nicht gut getan hat – in fünf Jahren würde
dieser Zug 2024 im Rahmen des 100. Bestehens ggf. eine zentrale Rolle
spielen.
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Moderne
S-Bahn im provisorischen Bahnhof Bornholmer Straße. 480
068 ist im August 1994 gerade sechs Monate alt und wurde noch von der
Deutschen Reichsbahn bestellt, aber bereits an die Deutsche Bahn AG
ausgeliefert – nur wenige Viertelzüge der BR 480 hatten noch das
DR-Logo
erhalten.
Als einziger der in dieser Galerie gezeigten Züge ist der 480 068
auch
heute noch betriebsbereit, erhielt jüngst u.a. neue Stromrichter
und wird nach derzeitigem Stand noch bis 2023 im Einsatz bleiben. Die
S-Bahn Berlin strebt allerdings den Weiterbetrieb der BR 480 an, was
den Einbau der bisher nicht vorhandenen neuen Zugbeeinflussung ZBS
erfordert.
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Fast
sinnbildlich dieses Foto. Ein einsamer Fahrleitungsmast
steht in Pankow auf der
Unterführung der 1961 in aller Eile gebauten „Ulbrichtkurve“
über die die Züge aus Bernau den südlich nur in die
Westsektoren führenden Bahnhof Bornholmer Straße umfahren
konnten und vor dem Bf Schönhauser Allee wieder die aus Richtung
Gesundbrunnen gekappten Ringbahngleise erreichten.
In Pankow wurden 1920 erste Fahrleitungsmasten entlang der Vorortbahn
nach Bernau errichtet, ehe im Jahr 1921 der
Beschluss zur Elektrisierung mit 800V Gleichspannung aus einer
seitlichen Stromschiene gefasst wurde.
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Der Bahnhof
Gesundbrunnen lag nach dem Mauerfall in absoluter Randlage – vor dem
Mauerbau profitierte die Gegend noch von der Lage zwischen den
Systemen.
475 039 verlässt den Bf Gesundbrunnnen als
S1 nach Oranienburg –
links die seit den 1950er Jahren aufgegebene Trasse des Fernverkehrs,
weiter links lag der 1980 stillgelegte Ringbahnsteig.
1994
hatten erste Arbeiten für den Ausbau zum Nordkreuz begonnen, der
Arbeitstitel Bf Nordkreuz wich später der klassischen Bezeichnung
Bf
Gesundbrunnen.
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Vor der
deutschen Teilung führte der
Weg für
alle Züge von
Schönhauser Allee nach
Gesundbrunnen. Die
Sandwüsten zeigen, dass die Ausbauten
zur Wiederherstellung der 1961 unterbrochenen Relation begonnen hatten.
Da im Zuge des Ausbaues der Anlagen zum Nordkreuz die
Fahrmöglichkeiten
zur Stettiner Bahn für
S- und Fernbahn erhalten bleiben sollten,
mussten die neuen Anlagen in bis zu drei Ebenen errichtet werden.
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Der Bahnhof
Prenzlauer Allee hat sich in den Jahren kaum verändert –
Bahnsteige, Hochbauten und Bahnhofsgebäude wurden saniert, ein
Aufzug an das
denkmalgeschützte Gebäude angesetzt. Verschwunden ist
allerdings seit
22 Jahren der Stadtbahner.
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Viel
verändert hat sich an der Storkower Straße ebenfalls nicht,
der „Lange
Jammer“ ist kürzer geworden und die analoge Zielanzeige ist einer
digitalen LCD-Anzeige mit Echtzeitdaten gewichen.
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Kein Stein
auf dem anderen ist am Bf Ostkreuz geblieben. Der
Betrieb auf der Nordkurve des Bf Ostkreuz wurde bereits im Mai 1994
eingestellt, nachdem zuletzt nur noch zu den Hauptverkehrszeiten
Züge
der Linie S86 über die Kurve verkehrten. Dennoch blieb die Trasse
–
zuletzt nur noch eingleisig – noch bis Mai 2006 betriebsbereit. Danach
begannen die Bauarbeiten für den Um- bzw. Neubau des
Bahnhofs Ostkreuz, welche sich über 12 Jahre bis Ende 2018
hinzogen.
Den Bahnsteig A gibt es heute nicht mehr, auch wenn erste
Projektzeichnungen
noch denkmalgerecht zu erhaltene Reste vorsahen. Vollständig
verschwunden ist auch die
Trasse der Nordkurve, die Südkurve von und nach Treptower Park
umfährt
den Bf Ostkreuz auf zwei großzügig trassierten
Stahlbetonbrücken.
Hier steht der Traditionszug der S-Bahn mit dem esT 3662 an der
Zugspitze am Bahnsteig A zur Fahrt nach Bernau bereit, wo die
Feierlichkeiten zum 70. Bestehen der Berliner S-Bahn stattfanden.
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Blick von
der Fußgängerbrücke am Ostkreuz auf den Bahnsteig F der
Ringbahn. Oben steht der
noch mit dem DR-Logo versehene 475/875 111 zur Fahrt nach Spindlersfeld
bereit, während auf
Bahnsteig
D ein auf 110V-Steuerung umgebauter Zug der BR 476.0 zur Warschauer
Straße einfährt.
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Berlin
klassisch. Vor der Kulisse von Pergamonmuseum und Bode-Museum quert der
Traditionszug mit esT 3662 an der Spitze den Kupfergraben.
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Im Herbst
1994 begannen die Arbeiten zur Erneuerung der Stadtbahn zwischen
Ostbahnhof und Zoologischer Garten. Der zu Mauerzeiten von der DDR
für
die Grenzsicherung und -überwachung völlig umgebaute Bf
Friedrichstraße
wurde entkernt und neu ausgebaut, im ersten Bauabschnitt
wurde die S-Bahntrasse erneuert. Wenige Tage vor der Verschwenkung des
Betriebes auf die provisorisch elektrifizierten Fernbahngleise entstand
diese Aufnahme eines 476.3 im Bf Friedrichstraße. Fünf Jahre
zuvor wäre
eine Weiterfahrt von Gleis 6 in Richtung Zoologischer Garten und
Potsdam Stadt
undenkbar gewesen.
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