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Freitag, 14. April 2017
– Die Bergkönigin mit Kalkzügen im Harz unterwegs
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Am Karfreitag wurde die seit 2010
in Blankenburg beheimatete 95 027 des DB
Museums im Rahmen einer
umlagefinanzierten Veranstaltung rund um Blankenburg vor
Güterwagen mit historischen Wagen bzw. aktuell eingesetzten
Kalkkübelwagen eingesetzt. Die preußische T20 wurde ab
1922 aufbauend auf den Erfahrungen mit den bei der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn (HBE)
eingesetzten Loks der Tierklasse
entwickelt. Von diesen Loks ist bei der Rübelandbahn heute noch die
MAMMUT erhalten.
Entgegen der Wetterprognose war der Karfreitag zunächst sonnig,
aber kalt und sehr windig. Dieser Wind sollte das eine oder andere
Motiv durch das Verwehen der Rauchfahne beeinflussen, was aber der
gelungenen Veranstaltung keinen Abbruch tat. Hier hat die 95 027 den
Bahnhof Börnecke(Harz) verlassen, fährt bergwärts gen
Halberstadt und passiert diese Anrufschranke,
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Entsprechend dem bis zum
Einsatzende der BR 95 rund um Blankenburg im Jahr 1969 üblichen
Zustand ist die Lok mit Spitzziffernlokschildern ausgestattet und die
Lampen der Spitzenbeleuchtung sind entsprechend den damaligen
Beständen bunt zusammengestellt. Rechts das noch
betriebene Stellwerk des Bf Halberstadt-Spiegelsberge. Das
frühere Bahnhofsgebäude ist inzwischen privat genutzt und der
Bahnsteig westlich des Spiegelsbergenweg neu errichtet.
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Eines der bekanntesten Motive in
Halberstadt ist der Bahnübergang an der Westerhäuser
Straße. Eigentlich bereits seit 2010 nach den Verträgen zur
Deutschen Einheit nicht mehr zulässig sind die mit WSSB-Technik
gesicherten Bahnübergänge mit einem blinkenden Warnlicht im
Andreaskreuz. Die Erneuerung dieser Bahnübergänge konnte
nicht rechtzeitig abgeschlossen werden und so sind diese Anlagen
abseits
der Magistralen hier und dort noch anzutreffen und inzwischen mit
individuellen Einzelgenehmigungen noch in Betrieb, dessen
Gültigkeit aber begrenzt ist.
Von den zwei Bahnübergängen in Halberstadt, wo die
Straßenbahn die Eisenbahn kreuzt, hat der Bü
Westerhäuser Straße noch die Alttechnik und ist zudem sehr
fotogen. 95 027 quert die Westerhäuser Straße bei noch recht
tiefstehender Sonne.
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Geht mehr Blankenburg? Die 95 027
nimmt im Gelände des Vereins "Brücke
e.V." in Blankenburg
Wasser. Hier haben die Fahrzeuge der "Traditionsgemeinschaft
50 3708
e.V." Unterkunft gefunden, nachdem die DB ihr Bw Blankenburg
schloss
und die weitere Nutzung untersagte. Die denkmalgeschützten Loks E
251 001 und 002 wurden seitdem im Freigelände abgestellt, die E
251
001 fand inzwischen im Bw Lutherstadt Wittenberg eine geschützte
Unterkunft. Links ein museal erhaltener Messwagen des FEW Blankenburg –
ein bis 1873 zurückgehendes Unternehmen, welches heute
zur Villmann-Gruppe gehört.
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Nach der
Gründung der Deutschen Bahn AG wurden
zahlreiche Triebfahrzeuge/-wagen in ein Traditionsprogramm aufgenommen,
welches die
Erhaltung des noch planmäßig eingesetzten Fahrzeuges im
aktuellen Zustand oder einem früheren Zustand und die spätere
museale Erhaltung vorsah. Die hier
aufgenommenen Fahrzeuge sollten in
diesem Zustand verbleiben.
In späteren Jahren betrieb speziell DB Regio die Aufhebung dieses
Erlasses und versetzte manches Fahrzeug in das aktuelle Outfit. Doch
die meisten Fahrzeuge aus diesem Erlass blieben
letztlich in unterschiedlichen Eigentumsverhältnissen erhalten –
so auch die
Loks E 251 001 und 002, welche inzwischen zudem unter staatlichem
Denkmalschutz
stehen.
Die mit aus dem
Landesnetz erzeugten 25 kV / 50 Hz Fahrdrahtspannung betriebene E 251
002 wurde 1999 bei ihrer HU optisch in den ursprünglichen Zustand
versetzt und blieb in diesem Zustand bis 2005, dem Jahr der (bis 2009 währenden)
Abschaltung
der Fahrleitung im Rübeland, im Einsatz.
Heute ist die Lok im Eigentum des DB Museums und nicht wenige
wünschen sich eine Wiederinbetriebnahme der Lok für
historische Fahrten, was bisher jedoch an der Konstellation
Eigentümer der Lok (DB Museum)
und Betreiber der Rübelandbahn (Fels-Werke
GmbH)
scheitert.
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https://www.bahnfotokiste.de/blog/2017/04/14/index.html
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Die Rübelandbahn ist von der
Trassierung höchst anspruchsvoll. Mitten im Harz, abseits der
Straßen, ist die schwer arbeitende Lok von weitem zu hören.
Die Wolken haben sich rund um den Harz zusammengezogen, während es
im gesamten Umland noch wolkenlos ist. Es ist keine Chance zu sehen,
dass das Sonnenlicht durch die Wolken bricht.
Die Lok arbeitet sich im Schatten die
Steigung hinauf und erreicht die Fotografen. Und nun
bricht die Sonne doch für wenige Sekunden an der Fotolinie
durch und strahlt auf Lok und Wagen. Kaum ist die Lok an den Fotografen
vorbei, geht das Licht wieder aus. Fotografenglück.
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Der Kreuztalviadukt ist das
markanteste Bauwerk der Rübelandbahn. Seit rund 12 Jahren
praktisch nur
noch von Güterzügen befahren, steht das Motiv nur
selten im Mittelpunkt des Interesses der Fotografen. Heute war ein
solcher Tag – leider spielte die Sonne absolut nicht mit, als die 95
027
mit den historischen Güterwagen der Traditionsgemeinschaft 50 3708
e.V. Rübeland verließ und gen Blankenburg fuhr.
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Bei Braunesumpf
quert die Rübelandbahn die B27. Der unmittelbar vor der 95 027 mit
ihrem kurzen Güterzug die Fotografen erreichende Citroën Traction Avant konnte
digital passend gebremst werden.
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Auf die Sonne war heute kaum
Verlass – da wo man sie brauchte, verschwand sie meist kurz vor dem Zug
oder sie schien in dem Moment, wo man gerne auf sie verzichtet
hätte... So hier am Blankenburger Hp Westend, welcher seit der
Abbestellung des Personenverkehrs stillgelegt ist.
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Der Bahnhof Börnecke lag
morgens ungünstig im Licht, am Abend war das mangels Sonne kein
Problem mehr. Von der Deutschen Reichsbahn wurde ein
neues Relaisstellwerk gebaut, im Hintergrund das frühere
Bahnhofgebäude des abseits vom Ort Börnecke liegenden
Bahnhofs. Die 95 027 verlässt mit ihren beladenen
Kalkkübelwagen den im Personenverkehr nur noch als Bedarfshalt
bedienten Bahnhof.
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Für die Rückfahrt war ich
angesichts des schwindenden Lichts zunächst unschlüssig, wo
ich die 95 027 auf ihrer letzten Zugfahrt im Halberstädter
Stadtgebiet noch einmal aufnehmen wollte. Den Bü Westerhäuser
Straße hatte ich morgens bereits mit Sonne umgesetzt und die
Perspektive ist dort immer ein kleines Problem. Zum Glück war
etwas Höhe im Reisegepäck und die Peilung ergab ein denkbares
Motiv. Flugs aufgebaut passte am Ende alles. Dass die Sonne fehlt ist
an dieser Stelle gut so – denn um diese Uhrzeit hätte sie
praktisch in der Gleisflucht gelegen.
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Zum Abschluss noch das Motiv mit
der Stadtkulisse Halberstadt – hier wäre der Güterzug mit
Sonne natürlich der Hit gewesen. Doch auch ohne Sonne im weiter
schwindenden Licht macht sich die 95 027 gut. Den Organisatioren und
den an der Durchführung beteiligten Eisenbahnern mein herzlicher
Dank für diese sehr angenehme Veranstaltung.
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Fotos
in Google Earth |
©
2017 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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