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Sonntag, 26.
März 2023
– Bundesbahnklassiker im Wandel
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Zeiten ändern sich, der
Bahnbetrieb
ebenfalls. Nicht wenige, die noch den Betrieb von Bundesbahn und
Reichsbahn erlebt haben, hängen diesem nach. Die Bahn hat damals
einfach nur funktioniert, sie war – in gewissen Grenzen – flexibel,
fuhr
jährlich ein Milliardendefizit ein, aber nach ihr konnte man lange
die
Uhr stellen. Ob heute die Gelder, die vom Staat in die Eisenbahn
gesteckt werden, in der Summe weniger sind?
Es läuft ja nicht mehr nur ein
Fehlbetrag auf – wo es früher nur ein Unternehmen gab sind heute
zahllose Eisenbahnverkehrsunternehmen am Markt. Neufahrzeuge werden
nach einer Ausschreibungsperiode auf Geheiß des Auftraggebers
durch
neue Neufahrzeuge ersetzt – muss der Betreiber doch schauen, wo er mit
den noch fett in den Büchern stehenden Fahrzeugen bleibt – das
sind
alles verlorerene Gelder.
Als die 103 113 im TEE-Verkehr neu eingesetzt wurde, war die MS Saselbek bereits über 30
Jahre
im Dienst und die MS Seebek
über zehn Jahre, diese Schiffe tun auf der Alster bei der ATG Alster-Touristik GmbH noch
heute ihren Dienst. Während im Hamburger Hafen die
Touristenfahrten in
den 1980er Jahren für Wettbewerber mit allen negativen
Begleiterscheinungen geöffnet wurden, wird der Betrieb auf der
Alster
bis heute von der ATG geprägt und die Betriebsmittel werden in
nachhaltigem Sinne genutzt und gepflegt – die Alsterschifffahrt ist
eine Hamburgensie und die Binnenalster u.a. durch die Binnenalster-Verordnung der Hansestadt
Hamburg vom 3. Mai 1949 geschützt.
Die 1865 entstandene heutige Lombardsbrücke
wurde 1902 im Zuges
des
Baues der viergleisigen Verbindungsbahn von 32 auf 48 Meter verbreitert
und zeigt sich bis heute in diesem Zustand und so manches Mal
versuchte sich der Autor ab 2010 an der Umsetzung einer nicht mehr
Alltag seienden Lok. Die letzte Jahre wurde sie
umfassend saniert und zeigt sich seit einigen Monaten wieder in voller
Schönheit, nur die noch in Sanierung befindlichen Kandelaber
fehlen
aktuell noch. Hier hat sich Hamburg die letzten Jahrzehnte nicht
verändert und wird es sicher auch die nächsten Jahrzehnte
nicht. Schön,
wenn dann noch ein Zug der Zeitgeschichte das Motiv passiert. Aktuell
kooperiert der Veranstalter AKE-Eisenbahntouristik
bei der Traktion vornehmlich mit dem DB
Museum, während in den Vorjahren Loks der TRI Train Rental GmbH zum Einsatz
kamen.
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Bis 2014 verhinderte die Deutsche Bahn AG die Nutzung ihrer
Streckenlokomotiven durch Wettbewerber und ließ sie unter dem
Verweis
auf Ersatzteilgewinnung konsequent verschrotten.
In den Anfangsjahren der Bahnreform nutzten neugegründete
Eisenbahnverkehrsunternehmen gerne zuvor kostengünstig
zur
musealen Erhaltung abgegebene Streckenloks für ihre
Wettbewerbsverkehre, was die DB im Anschluss rasch unterband, was u.a.
dazu führte dass von der BR 150 nur zwei Loks erhalten geblieben
sind,
die beide im Eigentum des DB Museums stehen.
Ab 2014 wurden die Loks gewinnbringend an Wettbewerber verkauft,
nachdem sich ohnehin ein Markt etabliert hatte. Zwar ist inzwischen
zunehmend das Lebensende der Technik abzusehen, aber noch sind die
unverwüstlichen Loks bei einzelnen Unternehmen unverzichtbar. Die
140
656 der Eisenbahngesellschaft
Potsdam mbH (EGP) passiert mit einem Containerzug den Bft Hohe
Schaar, um in Richtung Berlin zu fahren. Heute zeigte sich auch der
Vorteil der neu gebauten Neuen
Bahnbrücke Kattwyk, denn die alte Kattwykbrücke ist aktuell
gesperrt
– in früheren Jahren war dann auch kein Bahnverkehr möglich.
Auch an diesem Motiv zeigt sich der Wandel. In früheren Jahren
setzte
der Autor die östlich gelegene Reiherstiegschleuse gerne als Motiv
für
Ein- und Ausfahrten um, doch nun haben die Bauarbeiten für den
Neubau
der Schleuse begonnen und das Motiv ist aus Richtung Hohe Schaar nicht
mehr umsetzbar. Durch die Rodungsmaßnahmen ist aktuell die
Ausfahrt aus
dem Bf Hohe Schaar aus anderem Winkel mit dem Bü Eversween machbar.
Sicherlich auch nur ein Motiv auf Zeit, die Baustelle für den
Schleusen- bze. Brückenneubau wird dort sicher Spuren
hinterlassen,
spätestens der geplante Neubau der A26-Ost, welcher aktuell aber
auch
erstmals von Seiten der Politik nicht mehr zu 100% vertreten wird.
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Die BR 218 ist heute einer der
letzten Bundesbahnklassiker – bei der DB AG gibt es nur noch zwei
Betriebshöfe, die in größeren Zahlen Loks der BR 218
einsetzen: Kempten
und Niebüll. DB Regio in
Kiel setzte noch bis Dezember 2022 planmäßig Loks im
Regionalverkehr
ein, nach Abgabe der Wettbewerbsverkehre an das EVU erixx Holstein GmbH (100-prozentige Tochter der Osthannoversche
Eisenbahnen AG (OHE)) gibt es im Norden von DB
Regio eigentlich keine Leistungen der BR 218 mehr.
Bis zum Abschluss des Baus der Neu- und Ausbaubaustrecke der Vogelfluglinie nördlich
Lübecks
fährt DB Regio im Rahmen des Verkehrsvertrags
Bahnnetz Ost die Verkehre von Lübeck über die Bäderbahn nach Neustadt(Holst)
mit
einer überholten Flotte der BR 648.0. Die Verkehre von Lübeck
nach
Puttgarden werden seit dem 31. August 2022 durch die SEV-Linie X85
ersetzt, die Fehmarn auf direktem Weg anbindet und seit Dezember 2022
mit für diesen Zweck neu beschafften Bussen betrieben wird.
Durch einen Mangel an betriebsfähigen LINT41
ist der Einsatz der BR 218 mit drei Doppelstockwagen auf der Linie RB85
bis Neustadt(Holst) auch 2023 nicht verzichtbar. Zumindest ein Umlauf
auf der RB85 fährt seit März mit einem 218-bespannten
Wagenpark,
zeitweise fuhren beide Umläufe mit Doppelstockwagen, die in
Schleswig-Holstein in den Verkehrsverträgen eigentlich nicht mehr
vorgesehen sind – aber aus den verschiedensten Gründen noch
unverzichtbar sind.
Mit Fertigstellung der Neubaustrecke entlang der A1 ist in diesem
Bereich die Stilllegung der Bäderbahn vorgesehen, so dass hier am
Ortsrand von Timmendorfer Strand bei Klein Timmendorf –
mit dem Hotel Plaza Premium
Timmendorfer Strand im Hintergrund – vsl. künftig
kein Zug mehr umgesetzt werden kann. Die asu Ulm geliehende 218 435
beschleunigt ihre RB11627 nach Lübeck Hbf.
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Fotos
in Google Earth |
©
2023 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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