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Anno 1989 ging es
gelegentlich mit dem Tramper-Monats-Ticket durch Deutschland, dabei war
oft das Ruhrgebiet Ziel und wenn die Fahrt über Hannover ging oder
– wie nicht selten – von Münster über Hamm umgeleitet wurde,
führte die Fahrt am Betriebswerk Hamm vorbei, wo die DB ihre
Triebzüge der BR 601 stationiert hatte. Im April 1988 waren diese
mit Ausnahme des Museumszuges der DB außer Dienst gestellt
worden, einzelne Fahrzeuge waren noch bis 1991 in Hamm(Westf)
hinterstellt. Die Vorbeifahrt war stets interessant, auch weil die
Fahrzeuge offenbar betriebsbereit gehalten wurden. Im März 1989
führte die Reise nicht wie sonst üblich am Bw vorbei,
sondern direkt in das Betriebswerk zur Lokleitung, welche einen
freundlicherweise einen Lokführer abstellte und einen Rundgang
durch das heute geschlossene und verfallene Betriebswerk
ermöglichte.
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601 014 war
noch bis 1999 betriebsfähiges Museumsfahrzeug der DB. Nach der
Abstellung 1999 scheiterte die Wiederaufarbeitung erst 2004 im
fortgeschrittenem Stadium an den in die Höhe geschossenen
Kosten, da neben der Asbestsanierung die Inneneinrichtung nach altem
Vorbild neu entstehen und die Fahrzeugtechnik samt Neuzulassung auf
aktuellen Stand gebracht werden sollte. Heute ist der 601 014 von
Vandalismus gezeichnet in Horb im Eisenbahnmuseum der SVG abgestellt.
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Der 601 011
war bereits Ende 1987 abgestellt worden und bis 1991 im Bw Hamm
abgestellt, ehe es im Frühjahr 1992 nach Italien ging. Dort wurde
das Fahrzeug ohne weitere Nutzung 2003 verschrottet.
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Rechts neben
dem einzelnen 601 011 steht 601 016, welcher im Mai 1989 die Reise nach
Italien antrat und dort auch 2014
neben 901 207 und 407 noch existierte.
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601 017
wurde im Mai 1989 zusammen mit 901 501 und 601 009 – einem rund acht
Jahre im AW Nürnberg hinterstellten Triebkopf, welcher seit 1981
nur noch zu Prüfzwecken vorgehalten wurde – mit eigener Kraft (wie die meisten
601-Überführungen) nach Italien
überführt und 2003 verschrottet.
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Markante
Gesichter aus Bundesbahnzeiten. Heute sind nicht nur die Züge
Geschichte, auch die Anlagen des Bw Hamm sind verlassen und von
Grün überwuchert.
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Die 323 464
hatte im März 1989 ihre aktive Karriere bereits hinter sich, sie
war Ende 1987 ausgemustert worden. Die Spur der dahinter stehenden 323
177, welche 1990 verkauft wurde, verliert sich 2008, nachdem die Lok
seit 2001 nur noch als Ersatzteilspender gedient hatte.
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Die 323 121
scheint länger nicht bewegt worden zu sein, sie wurde noch bis
1992 in den Beständen der Deutschen Bundesbahn geführt,
über ihren Verbleib ist nichts bekannt.
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Die 333 043
blieb bis ca. 2002 im Bestand der Deutschen Bahn AG, ehe sie zum
Gerät degradiert wurde und in Gremberg dem werksinternen Verschub
diente. 2011 wurde die Lok nach Italien verkauft. Die dahinter stehende
332 146 wurde 2001 bei der Fa. Theo
Steil verschrottet.
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Trotz der
zum Teil jahrelangen Abstellung der 601/901 in Hamm wurden hin und
wieder Arbeiten an den Zügen durchgeführt, um deren
Funktionsfähigkeit sicherzustellen. Alle zum Verkauf vorgesehenen
601 und 901 waren bereits 1987 für die Fa.
Jelka reserviert worden, sie blieben zunächst bis
Fristablauf
bzw. Einsatzende bei der DB in Betrieb und in Hamm hinterstellt.
Der 601 018 weilte im März 1989 in der Halle des Bw Hamm, daneben
ein Skl. Der 601 018 wurde erst 1992 zusammen mit 601 011 nach Italien
überführt und kehrte 2003 als Ersatzteilspender nach
Deutschland zurück, er ist aktuell im Eisenbahnmuseum Heilbronn
hinterstellt.
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Das einzige
Fahrzeug aus dieser Fotoserie, welches heute noch in einem
einsatztauglichen Zustand ist, ist die V200 033 der Hammer
Eisenbahnfreunde, welche sich 1989 gerade in der Schlussphase der
betriebsfähigen Aufarbeitung befand. Seither ist die Lok mit nur
kurzen Unterbrechungen ständig betriebsfähig und feiert 2016
ihren 60. Geburtstag.
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Die
Luftkessel warten noch auf ihren Einbau, die Beschriftung muss noch
vervollständigt werden – nur wenige Wochen später beginnt das
zweite Leben der V200 033.
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Ein Kapitel
im Park der historischen Fahrzeuge der DB mit
leider unrühmlichen Ende war
der für den Städteschnellverkehr im Ruhrgebiet konzipierte
Triebzug 430 114/414. Dieser war ebenfalls in Hamm beheimatet und
unternahm seit 1985 unzählige Sonderfahrten (oft die sog. Säuferzüge an die
Mosel) auf dem Netz der DB. Das Fahrzeug musste 1997 mit
Fristablauf abgestellt werden, eine Aufarbeitung mit Sanierung der zum
Teil starken Rostschäden lehnte die DB ab.
Mit den wenige Jahre später im 601-Projekt verbrannten Millionen
EUR wäre die Aufarbeitung des beliebten Fahrzeuges problemlos
realisierbar gewesen. Der Zug stand einige Zeit in Gießen bzw.
Koblenz-Lützel abgestellt, ehe bis auf den im Bild zu sehenden 430
414 die anderen Fahrzeuge des Zuges zerlegt wurden. Der 430 414 steht
seit 2010 im Eisenbahnmuseum in Horb, welches derzeit jedoch
geschlossen ist, da die Halle an eine Fremdfirma vermietet ist, die
hier Fahrzeugnachrüstungen für die S-Bahn Stuttgart
durchführt.
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