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Mittwoch, 2. Oktober 2013
– Eisenbahnromantik in der Prignitz
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Der strahlende Sonnenschein dieser
Tage lud zu einem Kurztrip in die Prignitz geradewegs ein, die letzte
Tour ist fast ein Jahr her und damals war nicht zu erwarten, dass in
der Prignitz auch dieses Jahr noch vielfältiger Betrieb zu erleben
sei. Doch kurz vor Toresschluss wurde im Herbst 2012 dem Nebenbahnnetz
in der Prignitz nochmals eine Frist von zwei Jahren eingeräumt,
ehe die endgültige Weichenstellung hin zum Busbetrieb oder einem
wie auch immer gearteten Weiterbetrieb der Schiene fallen soll. Die Prignitzer Eisenbahn (PEG)
verabschiedete sich dennoch zum Dezember 2012 aus ihrem Stammnetz – die
Verkehre übernahm die Eisenbahngesellschaft
Potsdam mbH (EGP),
welche vom einstigen Gründer der PEG, Thomas Becken,
gegründet worden war und zahlreiche frühere Fahrzeuge der PEG
übernahm. Darunter auch der 798 610 der Deutschen Eisenbahn Romantik AG (DERA),
ehemals T2 der PEG und heute bei der EGP eingestellt. Hier steht der
Triebwagen vor der Meyenburger Werkstatt der RegioInfra Gesellschaft mbH (RIG)
abgestellt.
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Der Uerdinger Schienenbus ist auch
rund 15 Jahre nach dem Ausscheiden bei der Deutschen Bahn AG in der
Prignitz noch heimisch. Die einst von der Prignitzer Eisenbahn für
den Uerdinger Schienenbus als Nachfolger beschafften RegioShuttle haben
die Prignitz nach dem Verlust der letzten Strecken längst wieder
verlassen, der Uerdinger blieb. Mit dem Logo des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB)
versehen versieht der 798 610 als einer von zwei in Deutschland noch im
Regelverkehr eingesetzten Uerdinger Schienenbussen seinen Dienst bei
der EGP.
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Die Neuzeit – relativ gesehen, denn
die Triebwagen der Bauart NE 81 sind längst auf der
Ausmusterungs-Agenda der Verkehrsunternehmen – ist in der Prignitz
jedoch
nicht aufzuhalten, auf der Strecke Neustrelitz – Mirow setzt die EGP
bereits einen NE 81 ein. Mit dem VT 120 hat die
EGP jüngst einen weiteren Triebwagen übernommen, welcher in
der Meyenburger Werkstatt vor der Fertigstellung für den Einsatz
in der Prignitz steht. Ob der VT 120 einen der störanfälligen
Doppelstockschienenbusse der BR
670 oder einen der bald 60 Jahre alten Uerdinger Schienenbusse ersetzt,
wird man sehen. Im Hintergrund der 670 007 der EGP, hier als VT 670.4
eingesetzt.
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Der T12 befindet sich seit
längerer Zeit in Meyenburg in Aufarbeitung, ob und wann mit seiner
Fertigstellung noch gerechnet werden kann, ist mir aktuell nicht
bekannt. Davor die Drehgestelle des VT 120 und rechts der VT 670.4,
ehemals bei der DB 670 004.
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Von engagierten Eisenbahnern wurden
die Eisenbahnromatik-Hotels in Plau am See und in Meyenburg ins Leben
gerufen. Während in Plau am See eine Diesellok der Bauert V100 vor
dem Hotel als Blickfang aufgestellt ist, steht vor dem
Eisenbahnromantik-Hotel in Meyenburg die 50 3521 aufgestellt.
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Heute herrschte im Hotel wenig
Betrieb und so ließ sich das ehemalige Bahnwärterwohnhaus
recht frei umsetzen. An bestimmten Terminen werden im übrigen
Ehrenlokführerkurse als Arrangement angeboten, wofür der 798
610 der DERA (heute DESAG) hergerichtet wurde.
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Die nördliche Bahnhofsausfahrt
in Meyenburg mit dem Stellwerk W 2 ist seit der Abbestellung der
Verbindung Meyenburg – Karow – Güstrow im September 2000 nur noch
bedarfsweise besetzt. Seit 2004 ist die Strecke im Eigentum der RegioInfra Gesellschaft mbH (RIG),
einer Tochter der ENON und
der Prignitzer Leasing.
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Von den 20 von der Prignitzer
Eisenbahn aus Griechenland reimportierten V200.1 sind immerhin zehn
wieder zum Einsatz gekommen – angesichts des Zustandes zahlreicher
Maschinen bei Rückkehr ein kleines Wunder. Fast alle zur V270
modernisierten 221 sind noch im Einsatz, die nicht modernisierten
V200.1 wurden zwischenzeitlich zerlegt. Hier durchfährt die 221
106 der EGP den noch nicht modernisierten Bf Groß Pankow.
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Die 221 106
wird von der EGP im Güterverkehr von Wittstock/Liebenthal nach
Wittenberge eingesetzt, den die EGP im Auftrag von DB Schenker
abwickelt. Nachdem der 55113 den Bf Rosenhagen verlassen hat, rollt der
Zug hier kurz vor Perleberg seinem Ziel Wittenberge entgegen.
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Eigentlich zum Jahresfahrplan 2013
auslaufend, fahren auch dieses Jahr noch Züge auf der Strecke
Pritzwalk – Putlitz. Der 798 667 der EGP gehört zu den
Stammfahrzeugen dieser Linie, die von der Verkehrsgesellschaft Prignitz
mbH (VGP) – einer Tochter des Landkreises Prignitz – bis auf
weiteres
weiterbetrieben wird. In Groß Langerwisch war ich im Herbst 2012
bei trüber Witterung zu
vermeintlich letzten Fotos, doch war heute ein Foto des
früheren T11 der PEG bei strahlender Sonne möglich.
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Gegensätze im Bf Pritzwalk.
Die
Prignitzer Eisenbahn konnte von der DB zwei Doppelstockschienenbusse
übernehmen, die als VT 670.3 und .4 zum Einsatz kommen. Die bei
der DB ungeliebten Fahrzeuge sind auch in der Prignitz nicht sonderlich
stabil im Einsatz, der VT 670.3 steht hier für die
Nachmittagsleistung nach Neustadt/Dosse abgestellt, während der
798 667 auf Fahrgäste nach Putlitz wartet.
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Mit Ganzwerbung für die
Eisenbahnromantikhotels ist der VT 670.3 versehen. Hinter dem VT 670.3
verbirgt sich der frühere 670 003, die aktuelle NVR-Nummer des
Fahrzeugregisters weist ihn als 670 006 aus, was sich durch die
Reihenfolge der Anmeldung der verbliebenen Fahrzeuge
beim Eisenbahnbundesamt ergab.
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Längst stillgelegt sind die
Umsetzgleise am Putlitzer Hausbahnsteig. Alle Zeiten überlebt hat
bisher der Wegweiser zu den Zügen nach Putlitz.
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Aus Richtung Osten zogen massig
Wolkenfelder auf, glücklicherweise schob sich bei Ausfahrt des 798
667 nach Putlitz am Bü Havelberger Straße in Pritzwalk
keine Fotowolke ins Bild.
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Auf Rückfahrt nach Pritzwalk
ist der 798 667, als er hier das Örtchen Kuhbier durchfährt.
Die Ortsumgehung ist kurz vor der Fertigstellung, so dass die Bewohner
bald deutlich ruhigere Stunden haben werden und es keine Zitterpartien
zugestellter Bahnschranken mit unschönen Last- oder Lieferwagen
mehr gibt.
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Derzeit nur zweimal am Tag wird die
Verbindung Pritzwalk – Kyritz befahren. Einmal am frühen Morgen
und einmal am späten Nachmittag. Immerhin ein Fahrgast hat sich
eingefunden, um dieses Angebot zu nutzen, welches vornehmlich für
den bedarfsweisen Fahrzeugtausch auf der Strecke Kyritz –
Neustadt/Dosse gefahren wird. Auch hier hatte die Sonne ein Einsehen
und gab rechtzeitig das Fotolicht auf den Bahnhof Blumenthal und den
Doppelstockschienenbus VT 670.3 frei.
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Aus Italien kehrten vor fast 15
Jahren sechs GDT-Triebwagen zurück, die von den Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde
Lüneburg e.V. (AVL) nur im Paket beschafft werden konnten.
Vier Triebwagen übernahm die Prignitzer Eisenbahn, von denen die
VT 20 und 21 betriebsfähig aufgearbeitet wurden, der VT 22 wurde
nur angearbeitet und verfällt seit Jahren in Putlitz. Die
Fahrzeuge VT 21-23 wurden von der Westfälischen
Localbahn (Westloc) aufgekauft, aber ein Fortschritt ist nicht
erkennbar und für VT 22 auch fast kaum mehr zu erwarten.
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Fotos
in Google Earth |
©
2013 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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