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Freitag, 8. Februar 2019
– VT11.5 auf Reisen
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Seit über 30 Jahren sind die
früheren TEE-Triebzüge der Reihe VT11.5 bei der DB
außer Dienst gestellt, ein Verkauf und Weiternutzung der damals
30 Jahre alten Züge schien quasi als Selbstgänger. Durch den
in den 1980er Jahren geregelten Markt in Deutschland war eine Nutzung
eher im Ausland zu erwarten, wo die Züge durch den TEE-Verkehr
ohnehin oft eine Zulassung hatten. Letztlich kam es anders und – obwohl
auch über 30 Jahre nach Einsatzende noch 9 von 19 gebauten
Triebköpfen erhalten
sind – blieb den verkauften Zügen eine
Weiternutzung weitgehend verwehrt.
Im Bahnpark Augsburg haben
zwischenzeitlich zahlreiche der Fahrzeuge
eine neue Heimat gefunden gehabt, darunter die 2005 aus Italien nach
Deutschland zurückgekehrten Fahrzeuge 601 006 und 015 mit neun
Mittelwagen als Blue Star Train (BST).
Dieser Zug war 1989/90 in Italien bei der Fa. FERVET
zusammen mit dem 601 013 als Vorführfahrzeug betriebsfähig
aufgearbeitet worden und
wurde 1990 von der Deutschen Reichsbahn für sechs Wochen als IC Max Liebermann zwischen Berlin und
Hamburg eingesetzt.
Nachdem der Betrieb des Augsburger Bahnparks in der
bisherigen Form nicht mehr möglich war, wurde der
Restaurantbetrieb
des Blue Star Trains 2017 eingestellt und der Zug zum Verkauf
ausgeschrieben. Dieser wurde im Dezember 2018 formell abgeschlossen und
der Zug im Januar 2019 zum Abtransport bereitgestellt. Höchste
Eisenbahn für den Fotografen noch eine Fotoreihe vom BST
anzufertigen ehe das Kapitel BST Augsburg nach 14 Jahren abgeschlossen
ist.
Eigentlich war die Anreise am Vortag als Direktverbindung gebucht, um
ausgeschlafen in München anzukommen. Doch nichts ist so
beständig wie der Wandel – auch Reisepläne bei Verbindungen
mit Zugbindung können sich wandeln, wenn der Anlass entsprechend
ist. Die der ENON Gesellschaft mbH
& Co. KG in Putlitz gehörende und von der Eisenbahngesellschaft Potsdam mbH (EGP)
genutzte 151 139 mit ihrer an das frühere DB-Lackierungsschema
angelehnten neuen blauen Farbgebung war in Gemünden zwar ein
willkommenes Motiv an einem noch trüben Freitagvormittag, aber
ganz sicher nicht der Anlass den Reiseplan über den Haufen zu
werfen.
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Wenn sich die Reise ohnehin um den
VT11.5 dreht elektrisiert natürlich die Nachricht, dass am
Reisetag die vom DB Museum
erhaltenen Wagen des VT11.5 nach ihrer Ausstellung beim DB Museum in
Nürnberg wieder in ihre Heimat, dem Depotstandort des DB Museums
in Koblenz-Lützel, überführt werden sollen.
Zunächst ob der Zugbindung frustriert, wissend dass die
Überführung dem Fotografen im Zug sitzend vor Nürnberg
entgegen kommen wird, kam noch rechtzeitig die Erleuchtung „zum Teufel mit der Zugbindung, ein
Bayern-Ticket bringt einen auch nach München“. Die
Fahrzeiten passten bestens um zum markanten Motiv nach Gemünden zu
kommen und dort auf den Zug zu warten.
Im April 1988 wartete der
Fotograf hier schon einmal auf einen VT11.5 – er übersah dabei
jedoch dass die Leerüberführung aus
Hamburg nach Hamm
und nicht nach Bayern in die Feriengebiete lief, da an diesem
Wochenende
der VT11.5-Betrieb mit den Reisebürosonderzügen auslief.
Die 2017 vom DB Museum neu hauptuntersuchte und dabei weitgehend in den
optischen Auslieferungszustand von 1959 versetzte E40 128 glänzt
in der flaschengrünen Farbgebung, welche noch 1959 bei
Neumaschinen zum bekannten Chromoxidgrün geändert wurde. Die
Lok quert in Gemünden(Main) die Fränkische
Saale – hinter der
Lok drei TEE-Abteilwagen als Bremswagen, dahinter der „Mini-VT11.5“ des
DB Museums und 218 824 am Zugschluss.
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Der Abbruch der Restaurierung des
VT11.5 als betriebsfähiger Museumszug im Dezember 2004 ist
für die deutsche Eisenbahngeschichte ein Desaster – viele
Millionen EUR wurden sinnlos verbraten, während zahlreiche andere
Fahrzeuge mit diesen Geldern problemlos am Fahren gehalten
oder hätten restauriert werden können. Am Ende standen
zahllose
angearbeitete Fahrzeuge – wirklich fertiggestellt waren nur wenige
Mittelwagen und ein Triebkopf war noch im im Probelauf getestet worden.
Die 601 008, 901 122, 901 203 und 602 003 wurden 2007 anlässlich
„50 Jahre TEE“ zu einem Vierwagenzug
zusammengestellt, zunächst in Nürnberg ausgestellt und am 17.
April
2011
zur SVG in die „Erlebniswelt“ in Horb überführt. Nach
Schließung
der Ausstellungsbetriebs in Horb und Abstellung im Freien kam der Zug
am 14. Juni 2017 nach
Koblenz
und war im Sommer/Herbst 2018 zusammen mit einem Teil des VT18.16 der
Deutschen
Reichsbahn im DB Museum in Nürnberg ausgestellt.
Hier passiert der
Verband mit dem auf Gasturbinenantrieb umgebauten 602 003 an der Spitze
den Fotografen auf der erst wenige Wochen zuvor fertiggestellten neuen
Mainbrücke.
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Fotos
in Google Earth |
©
2019 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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