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3. Oktober – Abschiedsrunde für den Doornkaat-Express
13. Oktober – Finale: Schnellzugdampf, Ferkeltaxi und ICE in der Prignitz
26. Oktober – Zeitreise auf der Sauschwänzlebahn I
27. Oktober – Zeitreise auf der Sauschwänzlebahn II
28. Oktober – VT11.5 vor dem Ende






Montag, 28. Oktober 2019 – VT11.5 vor dem Ende

601 014 und BR 1440

In Villingen stehen aktuell zahlreiche Triebzüge vom Typ Alstom Coradia Continental für das Netz Breisgau Ost-West zum Einsatz ab Dezember 2019 auf der Höllentalbahn bereitgestellt und werden u.a. für Ausbildungsfahrten genutzt. Der 1440 856 verlässt den Bf Villingen auf einer dieser Fahrten – im Hintergrund der vom DB Museum aufgegebene 601 014.

601 014

Die DB hat 2004 ihr ambitioniertes Projekt der Wiederaufarbeitung des TEE-Triebzuges der Reihe VT11.5 nach massiver Kostenüberschreitung eingestellt, nur ein Triebkopf und einzelne Mittelwagen wurden weitgehend fertiggestellt und nach Nürnberg überstellt. Andere Fahrzeuge kamen im stillgelegten Bw Leipzig Hbf Süd unter, darunter auch der 601 014, seit 1988 von der DB für zahllose Sonderfahrten genutzt und im Bw Hamm stationiert. 1999 wurde der Zug abgestellt, nachdem Asbest im Zug gefunden wurde.
Im Januar 2012 brannte der Rundschuppen des Bw Leipzig Hbf Süd nach Brandstiftung teilweise aus, die Fahrzeuge litten zuvor bereits unter massivem Vandalismus – so wurden unter anderem alle neu angefertigten Fensterscheiben gezielt mit Nothämmern zerstört. Die Fahrzeuge 901 401, 901 115 (beide teilaufgearbeitet), 901 304 (zurückgekaufter Ersatzteilspender aus Italien) und der 601 014 fanden Unterschlupf in der Eisenerlebniswelt Horb, nach kommerzieller Umnutzung der Halle wurden die Fahrzeuge 2017 an das DB Museum zurückgegeben und nach Villingen geschleppt. Im Frühjahr 2019 entschied das DB Museum, die in Villingen abgestellten Fahrzeuge vor Ort zu verschrotten. Aus dem 601 014 sollen dem Vernehmen nach noch brauchbare Ersatzteile entnommen werden.

VT 237 und 294 868

VT 237 des Ringzug-Systems steht im Bahnhof Villingen zur Abfahrt bereit, während sich rechts 294 868 mit einigen Güterwagen abfahrbereit macht.

901 115

Es ist traurig zu sehen, was aus dem einstigen Vorzeigezug der Deutschen Bundesbahn geworden ist. Einzig am Standort Koblenz-Lützel können zwei Wagen und zwei Triebköpfe der Reihe VT11.5 besichtigt werden. Der Rest steht an verschiedenen Standorten abgestellt. Der nie fertiggestellte 901 115 besitzt keine heile Fensterscheibe mehr – die Gummiwulstübergänge sind vor rund 15 Jahren neu angefertigt worden, die Toilettensysteme auf Vakuumtechnik umgestellt, neue Scheiben eingebaut und vieles mehr. In Kürze wird der Wagen in seine Einzelteile zerlegt.

901 304

Aus Italien kaufte die DB zwei Triebköpfe und fünf Mittelwagen zurück, darunter auch den 901 304 – als Barwagen gebaut und Ende der 1970er Jahre zum Großraumwagen umgebaut. Im Rahmen des Projektes war die originalgetreue Wiederherstellung eines Barwagens geplant.
Seit 1989 hatten die von der Deutschen Bundesbahn verkauften 601/901 in Italien unangetastet überlebt, nur der später als „Max Liebermann“ genutzte Zug wurde als Referenzobjekt aufgearbeitet. Nach Rückkauf der sieben Fahrzeuge durch die DB wurden bis auf den 601 016 und die 901 207 und 407 alle verbliebenen Fahrzeuge in Italien verschrottet.

901 115

Trübe Stimmung über den traurigen Resten von 901 115 und 901 304.

901 401

Der Speisewagen 901 401 war ebenfalls für die originale Restaurierung vorgesehen und bereits lackiert. In einem Video auf Youtube ist der erreichte Fortschritt des Ausbaus des Speisewagens 901 401 und des Triebkopfes 601 014 zu sehen – selbst der 901 115 war schon recht weit fortgeschritten. Diese Szenen zu sehen, tut wirklich weh.
Aus Italien wurde in diesem Zusammenhang der weitgehend original erhaltene Vollspeisewagen 901 502 zurückgekauft. Dieser befindet sich nach seinem langjährigen Aufenthalt im
Bahnpark Augsburg seit Mai 2019 im Depot Lichtenfels des DB Museums.
Der seit 2005 im Bahnpark Augsburg genutzte und aus den Triebköpfen 601 006/015 und neun Mittelwagen bestehende
„Blue Star Train“ (BST) wurde im Oktober 2019 verkauft und am 19. Oktober 2019 nach Braunschweig überführt. Seine künftige Verwendung ist noch unbekannt.

Tw 801

Bis zur Rückreise nach Hamburg war noch etwas Zeit, die in Karlsruhe zum Besuch der Straßenbahn genutzt wurde. In nicht ganz zwei Jahren ist eine Zäsur in Karlsruhes Straßenbahngeschichte vorgesehen, der Tunnel unter der Kaiserstraße wird dem Betrieb übergeben und die oberirdische Straßenbahntrasse aufgegeben. Am Hauptbahnhof, wo mit Tw 801 der erste Zweisystemwagen der AVG einfährt, wird sich in diesem Zusammenhang nichts ändern. Der Tw 801 kann künftig nur noch eingeschränkt zum Einsatz kommen, da die ab 1991 gebauten Zweisystemfahrzeuge der ersten Generation nicht mehr tunneltauglich umgebaut werden. Hier fährt er auf der Linie S4 zum Albtalbahnhof am Hauptbahnhof ein.

Tw 581

Die ab 1987 gebauten Einsystemfahrzeuge vom Typ GT8-80C – aus denen die Zweisystemfahrzeuge GT8-100C/2S entwickelt wurden – stehen derzeit vor der vollständigen Ablösung, es kommen nur noch wenige Fahrzeuge zu den Hauptverkehrszeiten zum Einsatz. Hier durchfährt der Tw 581 als Fahrschulfahrt die Kaiserstraße unter der der Rohbau der Tunnelstrecke abgeschlossen ist.

Marktplatz

Bereits straßenbahnfrei zeigt sich der Marktplatz mit der letzten Ruhestätte von Karlsruhes Gründer, Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach. Im November 2010 zeigte sich der Marktplatz beim letzten Besuch des Fotografen hier noch von der Straßenbahn belebt.

Tw 805

Der Aufzug zum Tunnelbahnsteig ist bereits von seiner Schutzverkleidung befreit, bald sollen hier Passanten nach Herzenslust ohne störende Straßenbahnen flanieren können. Erfahrungen aus anderen Städten zeigen jedoch, dass die straßenbahnfrei gemachten Haupteinkaufsstraßen an Bedeutung verlieren und die Unterhaltung langfristig zum Problem wird – ob das in Karlsruhe anders sein wird?

Tw 341

Dank großer Skizzen sollen sich die Karlsruher auf die straßenbahnfreie Zeit und den fertiggestellten Marktplatz freuen. Hier der NET 2012-Tw 341 auf der Fahrt als S1 nach Hochstetten. In Chemnitz kommen die Fahrzeuge vom Typ Citylink auch auf den dieselbetriebenen Strecken der Stadtbahn Chemnitz zum Einsatz. In Karlsruhe haben die von Vossloh bzw. Stadler gebauten Fahrzeuge nur eine Einsystemausstattung, für den EBO-Teil der Linien S1 und S11 besitzen sie zusätzlich eine Eisenbahnzulassung.

Tw 932

Für den Zweisystembetrieb beschafft die AVG Fahrzeuge vom Bombardier-Typ Flexity Swift. Der ET 2010/2S 932 steht als S5 nach Wörth Badepark in der Hst Marktplatz. Ein Teil der Straßenbahnlinien wird künftig durch die parallele Kriegsstraße geführt, um die auf der Tunnelstrecke nicht mehr fahrbare Taktdichte aufzunehmen. Ab Dezember 2022 werden im Netz 7b Karlsruher Netze zudem einige bisherige von der AVG gefahrene Linien von der DB mit Eisenbahnfahrzeugen übernommen, welche dann nicht mehr in die Innenstadt übergehen können.

Fotos in Google Earth © 2019 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben