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Montag, 28. Oktober 2019
– VT11.5 vor dem Ende
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In Villingen stehen aktuell
zahlreiche Triebzüge vom Typ Alstom
Coradia Continental für das
Netz Breisgau Ost-West
zum Einsatz ab Dezember 2019 auf der Höllentalbahn
bereitgestellt und werden u.a. für Ausbildungsfahrten genutzt. Der
1440
856 verlässt den Bf Villingen auf einer dieser Fahrten – im
Hintergrund
der vom DB Museum aufgegebene 601 014.
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Die DB hat 2004 ihr ambitioniertes
Projekt der Wiederaufarbeitung des TEE-Triebzuges der Reihe VT11.5 nach
massiver Kostenüberschreitung eingestellt, nur ein Triebkopf und
einzelne Mittelwagen wurden weitgehend fertiggestellt und nach
Nürnberg
überstellt. Andere Fahrzeuge kamen im stillgelegten Bw Leipzig Hbf
Süd
unter, darunter auch der 601 014, seit 1988 von der DB für
zahllose
Sonderfahrten genutzt und im Bw Hamm
stationiert. 1999 wurde der Zug abgestellt, nachdem Asbest im Zug
gefunden wurde.
Im Januar 2012 brannte der Rundschuppen des Bw Leipzig Hbf Süd
nach
Brandstiftung teilweise aus, die Fahrzeuge litten zuvor bereits unter
massivem Vandalismus – so wurden unter anderem alle neu angefertigten
Fensterscheiben gezielt mit Nothämmern zerstört. Die
Fahrzeuge 901 401,
901 115 (beide teilaufgearbeitet),
901 304 (zurückgekaufter
Ersatzteilspender aus Italien) und der 601 014 fanden
Unterschlupf in der Eisenerlebniswelt
Horb, nach kommerzieller Umnutzung der Halle wurden die
Fahrzeuge 2017 an das DB Museum zurückgegeben und nach Villingen
geschleppt. Im Frühjahr 2019 entschied das DB Museum, die in
Villingen
abgestellten Fahrzeuge vor Ort zu verschrotten. Aus dem 601 014 sollen
dem Vernehmen nach noch brauchbare Ersatzteile entnommen werden.
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VT 237 des Ringzug-Systems steht im
Bahnhof Villingen zur Abfahrt bereit, während sich rechts 294 868
mit
einigen Güterwagen abfahrbereit macht.
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Es ist traurig zu sehen, was aus
dem einstigen Vorzeigezug der Deutschen Bundesbahn geworden ist. Einzig
am Standort Koblenz-Lützel können zwei Wagen und zwei
Triebköpfe der
Reihe VT11.5 besichtigt
werden. Der Rest steht an verschiedenen
Standorten abgestellt. Der nie fertiggestellte 901 115 besitzt keine
heile Fensterscheibe mehr – die Gummiwulstübergänge sind vor
rund 15
Jahren neu angefertigt worden, die Toilettensysteme auf Vakuumtechnik
umgestellt, neue Scheiben eingebaut und vieles mehr. In Kürze wird
der
Wagen in seine Einzelteile zerlegt.
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Aus Italien kaufte die DB zwei
Triebköpfe und fünf Mittelwagen zurück, darunter auch
den 901 304 – als Barwagen gebaut und Ende der 1970er Jahre zum
Großraumwagen umgebaut. Im Rahmen des Projektes
war die originalgetreue Wiederherstellung eines Barwagens geplant.
Seit 1989 hatten die von der Deutschen
Bundesbahn verkauften 601/901 in Italien unangetastet überlebt,
nur der später als „Max Liebermann“
genutzte Zug wurde als Referenzobjekt aufgearbeitet. Nach Rückkauf
der sieben Fahrzeuge durch die DB wurden bis auf den 601 016 und die
901 207 und 407 alle verbliebenen Fahrzeuge in Italien verschrottet.
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Trübe Stimmung über den
traurigen Resten von 901 115 und 901 304.
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Der Speisewagen 901 401 war
ebenfalls für die originale Restaurierung vorgesehen und bereits
lackiert. In einem Video auf Youtube
ist der erreichte Fortschritt des Ausbaus des Speisewagens 901 401 und
des Triebkopfes 601 014 zu sehen – selbst der 901 115 war schon recht
weit fortgeschritten. Diese Szenen zu sehen, tut wirklich weh.
Aus Italien wurde in diesem Zusammenhang der weitgehend
original erhaltene Vollspeisewagen 901 502 zurückgekauft. Dieser
befindet sich nach seinem langjährigen Aufenthalt im Bahnpark
Augsburg seit Mai 2019 im Depot Lichtenfels des
DB Museums.
Der seit 2005 im Bahnpark Augsburg genutzte und aus den
Triebköpfen 601 006/015 und neun Mittelwagen bestehende „Blue
Star Train“ (BST) wurde
im Oktober 2019 verkauft und am 19. Oktober 2019 nach Braunschweig
überführt. Seine künftige Verwendung ist noch
unbekannt.
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Bis zur Rückreise nach Hamburg
war noch etwas Zeit, die in Karlsruhe zum Besuch der Straßenbahn
genutzt wurde. In nicht ganz zwei Jahren ist eine Zäsur in
Karlsruhes Straßenbahngeschichte vorgesehen, der Tunnel unter der
Kaiserstraße wird dem Betrieb übergeben und die oberirdische
Straßenbahntrasse aufgegeben. Am Hauptbahnhof, wo mit Tw 801 der
erste Zweisystemwagen der AVG einfährt, wird sich in diesem
Zusammenhang nichts ändern. Der Tw 801 kann künftig nur noch
eingeschränkt zum Einsatz kommen, da die ab 1991 gebauten
Zweisystemfahrzeuge der ersten Generation nicht mehr tunneltauglich
umgebaut werden. Hier fährt er auf der Linie S4 zum Albtalbahnhof
am Hauptbahnhof ein.
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Die ab 1987 gebauten
Einsystemfahrzeuge vom Typ GT8-80C – aus denen die Zweisystemfahrzeuge
GT8-100C/2S entwickelt wurden – stehen derzeit vor der
vollständigen Ablösung, es kommen nur noch wenige Fahrzeuge
zu den Hauptverkehrszeiten zum Einsatz. Hier durchfährt der Tw 581
als Fahrschulfahrt die Kaiserstraße unter der der Rohbau der
Tunnelstrecke abgeschlossen ist.
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Bereits straßenbahnfrei zeigt
sich der Marktplatz mit der letzten Ruhestätte von Karlsruhes
Gründer, Markgraf Karl Wilhelm
von Baden-Durlach. Im November 2010
zeigte sich der Marktplatz beim letzten Besuch des Fotografen hier noch
von der Straßenbahn belebt.
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Der Aufzug zum Tunnelbahnsteig ist
bereits von seiner Schutzverkleidung befreit, bald sollen hier
Passanten
nach Herzenslust ohne störende Straßenbahnen flanieren
können. Erfahrungen aus anderen Städten zeigen jedoch, dass
die straßenbahnfrei gemachten Haupteinkaufsstraßen an
Bedeutung verlieren und die Unterhaltung langfristig zum Problem wird –
ob das in
Karlsruhe anders sein wird?
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Dank großer Skizzen sollen
sich die Karlsruher auf die straßenbahnfreie Zeit und den
fertiggestellten Marktplatz freuen. Hier der NET 2012-Tw 341 auf der
Fahrt als S1 nach Hochstetten. In Chemnitz kommen die Fahrzeuge vom Typ
Citylink
auch auf den dieselbetriebenen Strecken der Stadtbahn Chemnitz zum
Einsatz. In Karlsruhe haben die von Vossloh
bzw. Stadler
gebauten Fahrzeuge nur eine
Einsystemausstattung, für den EBO-Teil der Linien S1 und S11
besitzen sie zusätzlich eine
Eisenbahnzulassung.
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Für den Zweisystembetrieb
beschafft die AVG Fahrzeuge vom Bombardier-Typ Flexity Swift. Der ET 2010/2S 932
steht als S5 nach Wörth Badepark in der Hst Marktplatz. Ein Teil
der Straßenbahnlinien wird künftig durch die parallele
Kriegsstraße geführt, um die auf der Tunnelstrecke nicht
mehr fahrbare Taktdichte aufzunehmen. Ab Dezember 2022 werden im Netz 7b Karlsruher Netze zudem einige
bisherige von der AVG gefahrene Linien von der DB mit
Eisenbahnfahrzeugen übernommen, welche dann nicht mehr in die
Innenstadt übergehen können.
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Fotos
in Google Earth |
©
2019 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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