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8. März – Bundesbahnklassiker
14. März – Anders als man denkt
15. März – Mit dem T-Wagen in den Ruhestand
22. März – Nun flixt es auch auf der Schiene
24. März – Mit dem ersten Serien-628 ins Technikmuseum
29. März – Graue Mauritius für Israel im Einsatz





Donnerstag, 8. März 2018 – Bundesbahnklassiker

Eurobahn FLIRT

Es gibt Lokomotivbaureihen, die sind nicht totzukriegen. Die klassische InterCity-Lok der BR 103 der Deutschen Bundesbahn gehört dazu. In den 1970er Jahren Paradelok der DB, war sie das Synonym der modernen Bundesbahn in den 1970er und 80er Jahren. Nur wenige Baureihen schaffen einen vergleichbaren Wiedererkennungswert in der breiten Bevölkerung zu haben.
Zahlenmäßig wurden die 145 Serienlokomotiven der BR 103 ab 1997 1:1 durch neue Lokomotiven der BR 101 ersetzt. Doch am Ende war die 103 weit länger als geplant nicht verzichtbar. War zunächst nach der EXPO
2000 das Einsatzende vorgesehen, zog sich die endgültige Ablösung noch bis ins Jahr 2003 hin. 17 Lokomotiven blieben erhalten und wurden meist als Leihgaben des DB Museums an Vereine gegeben, Verkäufe waren damals aus Konkurrenzgründen undenkbar – nur zwei Lokomotiven befinden sich in privatem Eigentum (103 136 und 103 222).
Nach dem unrühmlichen Ende des TEE-Triebwagenprojekts der DB
– der aufwendigen Aufarbeitung des VT11.5 als rekonstruierter Museumszug – im Jahr 2005 stellte das DB Museum einen lokbespannten TEE-Museumszug auf die Schienen, welcher ein standesgemäßes Zugpferd in Form der BR 103 erhalten sollte – die DB arbeitete dafür die 103 184 und 235 auf. Ende 2012 wurde sang- und klanglos auch dieses Projekt eingestellt – der Kooperationspartner der DB, die AKE-Eisenbahntouristik, musste danach fast bei null anfangen.
Dennoch war die BR 103 nicht totzukriegen, sie wurde von DB Fernverkehr bis vor einem Jahr als Zugpferd klassischer IC-Züge weiterverwendet. Seit April 2017 ist die zuletzt noch im regulären IC-Einsatz eingesetzte 103 113 wieder im Bestand des DB Museums und wird vom Standort Koblenz-Lützel aus vor Sonder- und Überführungszügen des DB Museums eingesetzt. Hier hat sich in den letzten Jahren eine schlagkräftige Gruppe etabliert, bei der auch ein Großteil des Triebfahrzeugbestandes der Deutschen Bundesbahn erhalten wird, soweit das DB Museum für die Betreuung der Fahreuge verantwortlich ist.
Heute stand eine Überführungsfahrt des DB Museums von Hamburg-Eidelstedt nach Koblenz-Lützel an, womit ein seit Jahren vorbereitetes Projekt unmittelbar vor dem erfolgreichen Abschluss steht. Auch wenn ein Foto im heimischen Gebiet denkbar gewesen wäre, stand heute eine Fahrt an die Natobahn nach Estorf an. Als "Vorprogramm" passiert der noch in der Lackierung der Westfalenbahn befindliche FLIRT ET 017 der Eurobahn das südliche Einfahrsignal des Bahnhofs.

103 113, E03 001 und 103 235

Der vor einem Monat am 7. Februar nach Dortmund bzw. Hamburg überführten 103 113 kam heute die Aufgabe zu, die seit 2016 in Hamburg weilende E03 001 nach Koblenz-Lützel zu überführen. 2015 wurde das Fahrwerk der Lok in Siegen überholt, danach folgte im Sommer 2016 die Überführung nach Hamburg, wo im Werk Eidelstedt – dem klassischen Werk der DB für Loks der BR 103 – weitere Arbeiten für die beabsichtigte Wiederinbetriebnahme der Lok erfolgen sollten. Diese zogen sich am Ende rund 18 Monate hin, die bis 2015 betriebsfähige 103 235 spendete der Lok dabei ihre Linienzugbeeinflussung (LZB).
Die als Lr 91340 verkehrende Überführung bot sich dank eines bemerkenswerten Service des DB Museums zur Ablichtung an. Wann kann man schon anno 2018 drei Lokomotiven der BR 103 in einem Lokzug in klassischer Umgebung festhalten? Der Bf Estorf an der Natobahn bietet hierfür ideale Bedingungen und so stand der Fotograf am Ende hier alles andere als alleine, als die 103 113 mit ihrer Überführung die Fotografen passiert.
Die E03 001 sollte bei dieser Fahrt auf Herz und Nieren getestet werden, was dem Vernehmen nach nicht ganz erfolgreich verlief. Hinter Minden(Westf) fuhr die Fuhre in ein Regenfeld, was zu einem Wassereinbruch in 103 113 führte und die Fahrt in Hamm(Westf) zunächst beendete. Ein Selbstgänger ist die Betriebsfähigkeit der verbliebenen Loks der BR 103 ganz sicher nicht, das DB Museum schafft es dennoch mit seinen begrenzten Mitteln am Standort Koblenz zunehmend Leben in die Sammlung zu bekommen. Man darf gespannt sein, welches Einsatzgebiet die frisch gefristeten Fahrzeuge finden werden.

Wiebe 216 032

Die Bremer Achse weist im Güterverkehr viele interessante Fahrzeugeinsätze aus. Derzeit kommt die "Lollo" V160 002 leihweise für die Eisenbahngesellschaft Potsdam mbH (EGP) zum Einsatz.
Heute war der Plan, nach der 103-Überführung der "Lollo" nachzustellen – auch wenn der Fahrplan aufgrund von Gleisbauarbeiten im Bereich Nienburg/Langwedel Umleitungen vorsah, die effektiv meist nicht gefahren wurden. Als wettertauglicher Ort war Langwedel ins Auge gefasst, wo unterhalb einer Brücke ein geschützter Standort vorhanden ist. Letztlich war das Makulatur, da die V160 002 in Twistringen liegen blieb und alle Folgeleistungen erstmal obsolet wurden.
Auf dem Heimweg schaute ich dennoch in Langwedel vorbei, wo in Form der bestens gepflegten Wiebe-216 032 immerhin eine Serienmaschine der Reihe V160 auf den nächsten Gleisbaueinsatz wartete.

Fotos in Google Earth © 2018 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben